Erinnerung ist das Geheimnis der Versöhnung -
Projektfahrt nach Auschwitz und Krakau im Herbst 1999

Inhalt:


"Du gehst in die Freiheit und ich geh´ in das Lager."
(KZ Kommandant Erwin Dold zum Häftling Stanislaw Gladyszek)

Erwin Dold
Geb. am 16. November 1919 in Wagensteig/Baden, Sohn des Josef und der Rosa, geb. Zipfel.

Beruf: Kaufmann
Eingezogen zur Luftwaffe 1939. Luftwaffenfeldwebel: Jagdflieger. Kriegsteilnahme in Frankreich, Rumänien und Rußland.
1943 Verwundung bei Flugzeugabsturz auf der Krim. Nach der Genesung in verschiedenen Lazaretten, Versetzung auf den Fliegerhorst Freiburg. Von dort Stellungsbefehl nach Haslach im Kinzigtal in das Arbeits-KZ.
Herbst 1944 abkommandiert ins KZ Dautmergen. Auf Dolds Veranlassung kommt Inspektions-Kommission ins Lager. Überprüfung der hygienischen und medizinischen Situation im Lager Dautmergen, da die Totenzahl wegen Typhus und Paratyphus deutlich gestiegen war. Versetzung des Lagerkommandanten
7. März 1945: Lagerkommandant von Dautmergen. Hilfe für Gefangene: Decken, Unterwäsche, Socken, Nahrung.
5./7. April 1945: Gruppenexekution von 23 Offizieren der russischen Armee: Dold weigert sich, Exekutionskommando zu benennen! SS-Kommentar: "Sie werden nie ein guter SS-Mann werden, Sie sind nicht fähig, einer zu sein."
April 1945: Evakuierung des Lagers.
Herbst 19476: Dold vor dem Militärgericht in Rastatt als Angeklagter 41 (nachdem Dold sich freiwillig gestellt hatte).
1. Februar 1947: Freispruch für Erwin Dold (einziger Freispruch) wegen erwiesener Unschuld.
Erwin Dold lebt in Buchenbach (Wagensteig), zu Hinterzarten gehörig.


Stanislaw Gladyszek
Geboren 1922 in Krakau.

Gymnasialschüler
1939: Schließung des Gymnasiums; zwei Jahre lang Mitglied eines Untergrundtheaters; lebt vier Monate versteckt
Ende 1942: Verhaftung; daraufhin zwei monatiger Aufenthalt im Gefängnis in Tarnow
Dezember 1942: Deportation mit ca. 1700 weiteren Männern nach Auschwitz
Januar 1943: Abfertigung der Häftlinge (Ausziehen, Abrasieren der Haare, Desinfektion, Entlausung, Tätowierung), Arbeitszuteilung
bis Januar 1944: Aufbau der Baracken in Birkenau und einer Krankenabteilung; ist später Hilfspfleger in der Krankenbaracke
1944: Räumung des KZ Auschwitz; 2000 Transporte gehen nach Deutschland; wird mit 2000 Menschen nach Schömberg bei Rottweil deportiert
22.07.1944: wird weiter nach Dautmergen deportiert; arbeitet in einer Fabrik, die Ölschiefer zu Schieferöl abbaut; später Kalfaktor des Kommandanten Daud
März 1945: Befreiung des Lagers durch die Franzosen; fünftägiger Marsch bei dem die SS flieht
tritt in die französischen Armee ein.
nach Kriegsende: Zeuge beim größten französischen Generaltribunal in Rastatt mit über 40 Angeklagten
Stanislaw Gladyszek ist später wieder nach Polen zurückgekehrt und lebt jetzt in Krakau.



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